Fissurenversiegelung
Kariesvorsorge bereits im Kindesalter
- und auch für Erwachsene
Die Kauflächen der Backenzähne sind von feinen Rillen - den sogenannten Fissuren - durchzogen. Diese Fissuren unterliegen einem hohen Kariesrisiko, weil sich in ihnen Nahrungsreste und bakterielle Beläge (Plaque) festsetzen können. Auch bei noch so guter Mundhygiene gelingt es oftmals nicht, die Beläge wieder zu entfernen, weil die Borsten der Zahnbürste einfach zu dick sind, um in die feinen Fissuren hinein zu gelangen.
Die Fissurenkaries ist daher die häufigste Kariesform nach dem Durchbruch der Zähne. Durch eine sog. Fissurenversiegelung kann das Kariesrisiko auf den Kauflächen um 70 bis 90 Prozent reduziert werden. Dazu „ebnet“ der Zahnarzt die Kauflächen, indem er die Fissuren mit einem speziellen Kunststoff verschließt. So setzen sich keine bakteriellen Beläge mehr darin fest und die tägliche Zahnpflege wird wesentlich erleichtert. Die Wirksamkeit dieses Vorgehens wurde in einer Vielzahl wissenschaftlicher Studien weltweit belegt.
Wie wird eine Versiegelung durchgeführt?
Die Fissurenversiegelung ist absolut schmerzfrei und wird an einem Zahn innerhalb weniger Minuten durchgeführt.
- Zunächst wird der Zahn gründlich gereinigt und trockengelegt.
- Damit der Kunststoff möglichst gut haftet, werden die Fissuren mit einer schwachen Säure behandelt, die den Zahnschmelz ein wenig „anraut“. Sie wird nach nur kurzer Einwirkzeit gründlich wieder abgespült und die Oberfläche des Zahnes mit Luft getrocknet.
- Dann wird der dünnfließende Versiegelungskunststoff in die Fissuren eingebracht und mit UV-Licht gehärtet.
- Anschließend wird geprüft, ob sich die Versiegelung harmonisch in den Zusammenbiss einfügt, bei Bedarf wird sie korrigiert. Danach wird die Oberfläche poliert, damit sie glatt ist und bündig mit der umgebenden Zahnsubstanz abschließt.
- Zur Remineralisierung des Zahnschmelzes wird ein Fluoridlack aufgetragen.
Sofern es nicht zu einem Verlust der Versiegelung kommt, ist die Kaufläche des Zahnes für mehrere Jahre vor Karies geschützt. Deshalb ist es wichtig, dass die Versiegelung bei den regelmäßigen Vorsorgeterminen kontrolliert und ggf. nach einigen Jahren erneuert wird.
Wann wird eine Versiegelung durchgeführt?
Fissurenversiegelungen sind in jeder Lebensphase, besonders aber für Kinder, ein einfacher, wirksamer und lang anhaltender Schutz vor Karies.
Bei Kindern sollten die ersten bleibenden Backenzähne im Rahmen der Kinderprophylaxe vorbeugend schon bald nach ihrem Durchbruch versiegelt werden (etwa ab dem 6. Lebensjahr). Der Zahndurchbruch sollte dabei so weit fortgeschritten sein, dass kein Zahnfleisch mehr die Kaufläche bedeckt. Die weiteren Versiegelungen werden dann jeweils beim Durchbruch neuer bleibender Backenzähne vorgenommen.
Eine Versiegelung kann darüber hinaus auch bei Erwachsenen oder bei kariesgefährdeten Milchzähnen sinnvoll sein. Ob eine Versiegelung der Fissuren angezeigt ist, muss der Zahnarzt bzw. die Zahnärztin im Einzelfall entscheiden.
